Dienstag, 23. August 2016

Jourama Falls (12.08-18.08)

10 Tage sind seit unserem letzten Eintrag vergangen ... deshalb diesmal ein etwas längerer Eintrag :)

Bevor es Samstag morgens los ging nach Jourama Falls, waren wir (Kirsten, Denise und ich) Freitags erst mal in einem der unzähligen Malls shoppen. Da ich vergangene Woche schon fündig war (Kathmandu Rucksack, Nike Laufschuhe, Zelt und Schlafsack) haben eher Kirsten und Denise den Ton angegeben. Überall war irgendwie Sale, und nachdem wir im Target waren, haben wir Rip Curl (Surfer-Shop) besucht. Dort war zum Glück auch Sale, ansonsten hätte man sich als Student dort nix leisten können. Kirsten hat das jedoch nicht interessiert. Gefühlte zwei Stunden später und mehrere tausend Euro leichter sind wir dann zum Vorglühen in die George-Roberts-Hall zu den anderen gegangen, weil abends der Uni-Club offen hatte. Diesmal mit einem edlen Bourbon und Coke im Gepäck. Da wir am nächsten morgen früh raus mussten, wollten wir erstens nicht so lange bleiben und zweitens nicht so viel trinken. Beides hat irgendwie nicht so recht geklappt.
© Student Association JCU
Am nächsten morgen dafür quasi ohne Kater den Mietwagen aus der Innenstadt abgeholt. Darauf hab ich mich erstmal am meisten gefreut! Nach 5 Wochen endlich wieder hinterm Steuer sitzen, wenn auch auf der falschen Seite. Da wir mit 5 Leuten ca 1,5 Stunden fahren und für 2 Tage Gepäck mitnehmen mussten, hab ich mir überlegt vielleicht nicht mit einem Nissan Micra anzukommen. War dann aber doch leicht erstaunt dass das Auto so luxuriös war. Als ich damit vorfuhr kam ich mir ein bisschen seltsam vor, immerhin gehen wir ja campen und cruisen nicht durch Sydney :D Aber in Endeffekt war es genau die richtige Wahl.
Links: Das Auto von Anna und Luen , Rechts ist unsres :P
Nach der sehr entspannten Fahrt hatten wir am Ende noch mal ein wenig Spaß (siehe Video) und haben uns dann unseren Camping Platz ausgesucht und unsere Zelte aufgeschlagen. Das Zelt war...irgendwie kleiner als gedacht. Wir wollten vorher eine Generalprobe im Garten machen um zu sehen obs passt, aber hat dann zeitlich nicht hingehauen. Jetzt hatten wir den Salat :D
Das rechte Zelt und so...:D
Schneller als erwartet war dann alles aufgebaut und wir überlegten ob wir den restlichen Tag eher relaxen oder direkt hoch zum höchsten Punkt des Wasserfalls gehen. Es wurde einstimmig beschlossen direkt los zu wandern. Sachen gepackt und ab ging's. Kirsten und ich waren mit den Chrissi's (ihren Blogeintrag zu den Falls findet ihr hier ) auf Magnetic Island wandern (ca 3 Stunden) und dachten dass der Ausflug vom Schwierigkeitsgrad her ähnlich wird. Zuerst führte ein Walking Track zu einem Lookout, an dem man den Wasserfall (oder zumindest den unteren Teil) bestaunen konnte. Aber dort gab es dann keine Abzweigungen, sondern nur den Weg zurück. Luen (unser Reiseführer, gebürtig aus Townsville mit Blog) meinte dann, dass wir durch das hohe Gras weiter gehen. Alle dachten erstmal er scherzt, aber als er dann vormarschierte wurde uns allen klar dass er es ernst meint. Ein bisschen skeptisch sind dann alle hinterher und keiner wollte umdrehen.
"Wanderweg"
Es ging direkt steil bergauf, überall Steine, Sträucher, Baumstämme und Ameisen. Überall Ameisen! Die krabbelten auch an einem hoch und waren nur schwer wieder loszubekommen, da sie sich in die Kleidung (und auch in die Haut) einharkten. Die Bisse taten richtig weh, waren aber harmlos. Irgendwann hab ich es einfach ignoriert und nur noch dort gewischt wo es weh tat, und die anderen Ameisen an mir herumkrabbeln lassen. Nach ca. 2 Stunden Hike-Marathon und mehreren Schockmomenten an Klippen und Hängen sind wir dann auf dem höchsten Punkt des Wasserfalls angekommen. Um es kurz zu machen: Worth it! Unfassbar geiler Ausblick, und ein Ort an dem man eigentlich als "Touri" nicht hinkommt, sofern man keine Locals kennt.
 Nachdem ein paar Fotos gemacht wurden hieß dann erstmal: Erfrischung! Luen machte den Anfang, ich hab jedoch erstmal ganz skeptisch mit den Füßen zuerst getestet wie kalt das Wasser wirklich ist. Schweinekalt! Aber das hielt uns nicht davon ab doch rein zu springen. Nach und nach sind dann alle reingesprungen, aber auch schnell wieder raus, denn es war einfach eisig! Muss man aber mal gemacht haben :D Langsam wurde es dann frisch, und die Sonne
machte sich langsam auch rar. Da wir nicht im dunklen wandern wollen, haben wir uns auf den Weg nach unten gemacht. Diesmal eine leicht andere Route, die aber nicht unbedingt einfacher war. Bergab ist auch ein bisschen gefährlicher, da einem die Schwerkraft im Nacken sitzt. Ich hatte einige Male Angst um ein paar aus unsere Gruppe, die vor mir Hänge quasi herunter gefallen sind. Nichts für schwache Nerven. Schlussendlich sind alle mehr oder weniger heil unten angekommen, und dann gab's erstmal BBQ! Trotz Stärkung waren wir alle ziemlich K.O. und sind dementsprechend früh in unsere Zelte schlafen gegangen.
Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht sind wir nach einem kurzen Frühstück zu den Rockpools aufgebrochen. Diesmal stand eher Erholen auf dem Plan, und der Weg war auch nicht ganz so weit. Der Rockpool ist auch eher der Fuß des Wasserfalls, was ihn aber keineswegs weniger sehenswert macht. Der Weg bestand zu 3/4 aus Rock-Hopping, was mir persönlich sehr viel Spaß bereitet hat! (und ich glaube den anderen auch). Unten angekommen wollten wir schon fast unser Handtuch über diverse Steine legen, aber ein älteres Pärchen meinte dass es noch weiter hoch geht und noch viel cooler ist! Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und sind noch weiter über die Steine gehüpft. Kurz vor dem finalen Spot war nochmal eine sehr knifflige Aufgabe. Einen komplett runden Stein rückwärts herunter klettern, der nur eine einzige Kerbe für den Fuß hatte. Es gab überhaupt gar nichts zum festhalten, runterspringen war nicht, da unten nur spitze Steine warteten. Ich machte den Anfang und hab mir nur mein Knie und Ellenbogen ein wenig aufgeschürft. Kirsten haben Luen Sarah und ich dann mit den Händen nach unten geholfen, was es aber nicht weniger schwierig machte, da sie uns blind vertrauen musste.
Aber auch hier war es die Anstrengung allemal wert! Man kam sich vor wie in einer geheimen Ort. Einfach nur geil. Natürlich mussten wir uns auch einmal unter den Wasserfall stellen. Das Wasser war aber genauso kalt wie gestern...weshalb es nur bei kurzen Erfrischungen blieb.
Nach einer kurzen Ruhepause machte Luen sich alleine auf dem Weg, eine Ebene höher. Da mich das Klettern nun gepackt hatte, sind unser Kumpel Rohit und ich ihm gefolgt. Barfuß und in Badehose sind wir weiter auf den Felsen hoch geklettert, und haben von Stein zu Stein
an Sicherheit und Spaß gewonnen. Man darf sich nur nicht von der Angst herunter zu fallen lähmen lassen, aber auch nicht zu mutig sein und über seine Grenzen gehen. Ein schmaler Grat.






Nach mehreren Stunden relaxen sind wir dann wieder zum Camp runter. Ein letztes Reste-Essen und dann war auch alles Essen verbraucht, und ab gings nach Hause. Aber nicht ohne vorher bei Frosty-Mango vorbei zu schauen.

Am Abend waren Denise und ich noch bei Finni (unserem Frisbee-Team Leader) zuhause zum Tie-Dying (T-Shirt färben) und Pizza essen. Und da ich das Auto bis Montag morgen behalten musste/durfte, bin ich abends nochmal ein bisschen umher gecruised, unter anderem auf den Castle-Hill. Das tat so gut. Ein bisschen deutsche Normalität so mobil zu sein. Einfach Musik laut und irgendwo hin fahren! Ich glaub das werde ich noch öfters machen.


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